Sobald man eine Website, Shop oder Blog betreiben möchte, stellt sich früher oder später die Frage: Welches Hosting ist für meine Website geeignet?
Sucht man bei Google nach einem Hosting für seine Website, findet man unzählige Anbieter mit vielversprechenden Angeboten für wenige Euro. Aber Vorsicht: Hinter den vielen Angeboten versteckt sich oft der Teufel im Detail. Günstige Angebote scheitern meistens an der Leistung, teure Lösungen dagegen sind für viele Websites garnicht notwendig.
Welche Arten von Hosting es gibt und welches Hosting für deine Website geeignet ist, möchten wir dir in diesem Beitrag erklären.
Arten von Hosting
- Domainhosting
- Shared Hosting
- VPS / vServer (Virtual Private Server)
- Managed Server
- Root Server
Dies sind die gängigsten Arten von Hosting. Im Folgenden beschreiben wir einige Details dazu.
Domainhosting
Beim Domainhosting bekommst du vom Anbieter lediglich eine Domain, welche von diesem für dich registriert und verwaltet wird. Die Domain ist die Webadresse, unter der du später deine Website aufrufen kannst. Aber Achtung: Das Domainhosting beinhaltet wirklich nur die Domain. Du hast hierbei noch keinen Speicherplatz, um Dateien deiner Website abzulegen und auch keine Möglichkeit E-Mailpostfächer oder Datenbanken anzulegen. Ein Domainhosting ist nur dann für dich relevant, wenn du zum Beispiel bereits einen Server mit mehreren Webseiten hast und du zusätzliche Domains auf diesen zeigen lassen möchtest.
Shared Hosting
Unter dem Begriff Shared Hosting findet man wohl die meisten Angebote im Internet. Shared Hosting bedeutet, dass du dir einen Server mit mehreren Kunden teilst. Jeder Kunde hat dazu zwar seinen eigenen zugewiesenen Speicherplatz und eine gewisse Anzahl an möglichen E-Mailpostfächern und Datenbanken. Jedoch verraten die meisten Anbieter nur wenige Details über den gesamten Server, der dahinter steckt.
Es gibt beim Shared Hosting bereits Angebote für unter 1,00 € im Monat und es werden sogar noch unbegrenzter Speicher und Traffic versprochen. Klingt toll, oder?
Ist es aber nicht!
Viele Anbieter „überfluten“ ihre Server und recht schnell liegst du mit hunderten oder sogar tausenden anderen Kunden auf einem Server. Dieser Server verteilt nun seine ganze Leistung für alle diese Webseiten. Hat ein Kunde auf diesem Server hohe Besucherzahlen oder Ressourcen-intensive Scripts, so leiden alle anderen Webseiten darunter. Dies führt zu langen Ladezeiten deiner Website und oft zwingt es den Server völlig in die Knie, sodass es sogar zu Ausfällen kommt.
Andere Anbieter begrenzen die Anzahl der maximalen Kunden auf einem Server. So steht in den Tarifdetails beispielsweise, dass auf einem Server maximal 50 Kunden liegen. Somit teilst du dir diesen Server mit 49 anderen Kunden und deren Websites. Derartige Tarife bekommst du für ca. 10,00 – 20,00 € im Monat. Klingt schon besser, aber auch hier gibt es das Problem: Du kannst nicht wissen und vor allem nicht kontrollieren, wieviel Leistung des Servers die anderen Kunden verbrauchen. Im schlechten Fall leidest du wieder unter langen Ladezeiten oder Ausfällen des Servers.
Ebenso bist du beim Shared Hosting recht eingeschränkt, was die Verwaltung von Zugriffs- und Besitzrechten anbelangt. Nicht alle Anbieter erlauben es Änderungen an chmod (Zugriffsrecht) oder chown (Besitzrecht) von Dateien und Verzeichnissen vorzunehmen. So kannst du in einigen Fällen bereits Probleme mit einer Software, wie WordPress oder Joomla haben. Wenn für Temp- oder Upload-Verzeichnisse die notwendigen Rechte nicht gesetzt werden können, scheiterst du bei der Nutzung deines CMS. Auch der Zugriff auf die .htaccess-Datei ist nicht immer vom Anbieter erlaubt. Beim Shared Hosting haben alle Kunden auf dem Server die gleiche IP-Adresse, was von Nachteil ist, wenn diese IP z. B. wegen Spam auf einer Blacklist gelandet ist. Ist dies der Fall, stuft Google den Inhalt dieser Webseiten mit niedriger Qualität ein und du schadest somit deinem SEO Ranking.
VPS / vServer (Virtual Private Server)
Ein VPS / vServer ist ein virtueller privater Server. Ähnlich wie beim Shared Hosting teilst du dir mit mehreren Kunden einen richtigen Server. Der Unterschied hierbei ist, dass dir eine bestimmte Leistung des Servers zugesichert wird. Diese Leistung wird meistens Anhand der CPU und RAM angegeben. Nur selten jedoch wird verraten, was der eigentliche Server an Gesamtleistung hat. Und auch nicht, wieviele andere virtuellen Umgebungen darauf für andere Kunden eingerichtet wurden.
Als kleines, vereinfachtes Beispiel:
Du hast einen Tarif für einen VPS für rund 30,00 € im Monat. In diesem werden dir 2 CPU Kerne und 8 GB RAM zugesichert. Irgendwo in den Tarifdetails findest du, dass der eigentliche Server 16 Kerne und 64 GB RAM hat. So kannst du davon ausgehen, dass du einer von insgesamt 8 Kunden auf diesem Server bist.
(16 CPU geteilt durch die zugesicherten 2 CPU je Kunden = 8 Kunden maximal. Bzw. 64 GB RAM geteilt durch die zugesicherten 8 GB je Kunde = 8 Kunden maximal).
Das hört sich schonmal logisch an und ist tatsächlich auch garnicht so schlecht. Es kann dir hier jedoch passieren, dass deine „Server-Nachbarn“ relativ viel Traffic (eingehender und ausgehender Datenverkehr) verursachen und die verfügbare Bandbreite schlucken. Zudem teilt ihr euch alle eine IP-Adresse, wie auch beim Shared Hosting.
Managed Server
Beim Managed Server handelt es sich um einen Server der für dich vom Anbieter gepflegt (managed) wird. Du hast bei einem Managed Server tatsächlich einen eigenen Server gemietet und teilst dir diesen nicht mit anderen Kunden des Anbieters. Du hast also 100% der Leistung des Servers für dich und deine Webseiten. Der Anbieter sorgt dafür, dass die vereinbarten Ressourcen jederzeit zur Verfügung stehen und das Betriebssystem und die Webdienste des Servers (z. B. Apache, PHP, MySQL,…) immer aktuell sind.
Ein Managed Server ist im Preis natürlich deutlich teurer als Shared Hosting oder vServer Angebote. Gute Angebote liegen bei ca. 150,00 – 200,00 € aufwärts pro Monat.
Hinzu kommen eventuell Kosten, wenn du z. B. ein SSL-Zertifikat einbinden möchtest und im Tarif keines inklusive ist. Die meisten Anbieter richten nur von Ihnen angebotene SSL Zertifikate ein. Diese sind meist zwar teurer, aber du hast keine Arbeit oder Schwierigkeiten damit. Du kannst dich voll und ganz auf die Inhalte deiner Website konzentrieren.
Wichtig beim Managed Server ist, dass du auf den Hinweis „dedicated“ / „dediziert“ achtest. Dediziert bedeutet „jemandem gewidmet, zugeeignet, zugeordnet“. Handelt es sich um einen „Managed dedicated Server“ oder ähnliche Bezeichnung, ist alles in Ordnung. Der Server ist dir allein gewidmet. Stößt du jedoch auf „Managed private Server“, „Managed vServer“ oder ähnliche Bezeichnungen, handelt es sich auch nur um einen VPS / vServer (Virtual Private Server). Bei diesem werden zwar das Betriebssystem und die Webdienste vom Anbieter verwaltet, du teilst jedoch den Server wieder mit anderen Kunden.
Root Server
Mit einem Root Server hast du die selben Vorteile des Managed Servers. Der Server ist dir vollständig zugeteilt und du kannst 100 % seiner Leistung in Anspruch nehmen. Der grundlegende Unterschied zwischen einem Root Server und einem Managed Server besteht darin, dass die vollständige Verwaltung des Servers bei dir selbst liegt. Der Anbieter kümmert sich nicht um die Pflege und Verwaltung. So musst du hier auch dafür sorgen, dass das Betriebssystem und die Webdienste aktuell sind und Sicherheitsupdates eingespielt werden. Du solltest dir also im Klaren sein, dass du einige Kenntnisse mit Servern und deren Software haben solltest, um vernünftig und sicher damit arbeiten zu können.
Hast du einen Root Server und verwaltest diesen selbst liegst du preislich in etwa im selben Bereich, wie bei einem Managed Server. Ein Root Server ist meist ein wenig günstiger, da der Anbieter keine Arbeit mit der Verwaltung für dich aufbringen muss.
Besonderheiten und Cloud Lösungen
Es gibt auch noch einige Besonderheiten, wie z. B. Angebote für spezielle Software-Installationen. Hierbei findet man beispielsweise spezielles Hosting für WordPress oder Shops wie Shopware, etc.
Für Anfänger mag dies die erste Hürde der Installation der Software nehmen. Du solltest aber darauf achten, welche Server dahinter stecken. Aus Erfahrung wird vorinstallierbare Software meist in Shared Hosting oder vServer Tarifen angeboten. Auch hier solltest du genau auf die Details achten, um nicht auf einem überfüllten Server zu landen, oder für eine kleine Website einen zu großen, teuren Tarif zu wählen.
Eine weitere Möglichkeit für gute Performance ist die Cloud. Das Cloud Hosting bietet vorallem
- Skalierbarkeit
- Load Balancing
- Individuelle Erweiterung
Die bekanntesten Anbieter für Cloud Hosting sind Amazon AWS, Google Cloud und Microsoft Azure.
Wie das Cloud Hosting genau funktioniert erklären wir in diesem Beitrag.
Welches Hosting ist für meine Website geeignet?
Die Frage welches Hosting für meine Website geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten und es gibt auch keine Faustformel dafür. Auch gute Ratschläge wie „Für X Besucher am Tag benötigst du soviel CPU Leistung und RAM“ sind nicht korrekt und werden dir nicht weiterhelfen.
Die ersten wichtigen Faktoren sind
- welche Software (WordPress, Joomla, Typo3, Magento, Prestashop, etc.) oder Scripte verwendest du?
- wieviele Requests werden bei einem User vom Server verlangt?
- wieviele Besucher pro Stunde oder pro Tag werden sich auf deiner Seite aufhalten?
Mit diesen drei einfachen Fragen, kannst du dir schon einmal einen groben Überblick verschaffen. Denn ganz extrem gesagt: Ein riesiger Onlineshop mit zehntausenden Produkten aber Null Besuchern / Kunden braucht weniger Serverleistung, als ein ein winzig kleines einfaches Script, welches aber von hunderten Besuchern pro Minute gleichzeitig aufgerufen wird. Logisch, oder?
Hier einige Beispiele, welche die Wahl des richtigen Hosting erleichtern:
- Domainhosting: Nur für Domains, wenn du schon einen Webspace / Server hast
- Shared Hosting: Für einfache, kleine HTML Seiten oder ein CMS wie WordPress / Joomla mit geringer Anzahl an gleichzeitigen Besuchern und wenig zusätzlichen Plugins (z. B. Webvisitenkarte, private Website, kleine Vereine,…)
- VPS / vServer: Für mittelgroße Websites, Blogs oder Shops mit einigen zusätzlichen Plugins und einer überschaubaren Anzahl an gleichzeitigen Besuchern
- Managed Server / Root Server: Für größere Websites, Blogs oder Shops, mit Ressourcen-intensiven Scripts oder vielen gleichzeitigen Besuchern
In jedem Fall solltest du verschiedene Anbieter und deren Tarife vergleichen. Achte auf die Details, die Hinweise zur gesamten Serverleistung bzw. der Anzahl weiterer Kunden auf dem Server geben.
Aus Erfahrung sind meisten sehr günstigen Shared Hosting Angebote nicht ausreichend. Teure Managed Server hingegen sind für die meisten Projekte anfangs überdimensioniert.
Du solltest also nach Möglichkeit ein Angebot eines guten Shared Hosting Tarifs oder einem kleineren VPS / vServer auswählen. Wichtig dabei ist, dass du im Notfall ein Upgrade deines Tarifs durchführen kannst. Oder du weist, wie du deine Website mit allen Dateien, Datenbanken, E-Mailpostfächern und Domains umziehen kannst. Das Ziel deiner Website ist sicherlich weiter zu wachsen und wird daher früher oder später immer mehr Leistung benötigen.
Hilfe bei der Wahl des richtigen Hosting
Wenn du Hilfe bei der Wahl des richtigen Hosting benötigst, schreibe uns einfach eine Nachricht. Wir schauen uns deine Website / deine Idee gerne an und vergleichen die von dir bevorzugten Tarife. Gerne bieten wir dir auch einen individuell eingerichteten Serverplatz bei uns an oder übernehmen für dich die Verwaltung eines Servers bei einem anderen Anbieter.